Wie hat denn das alles angefangen?
Ja ja lang ist´s her, aber irgendwann habe ich im Jahre 1999 neue Nachbarn bekommen, das waren Marlies Schneider und Andreas Kaiser. Beide kamen vom Kaiserstuhl und wollten in Schonach sesshaft werden. Die Integration war schnell erledigt und schon im nächsten Jahr kam Marlies auf die verrückte Idee 24 Adventsfenster bei privaten Familien zu gestalten und mit einer kleinen, täglichen Eröffnungsfeier die Adventszeit zu verschönern. Das war im Herbst 2000. Diese Idee brachten sie vom Kaiserstuhl mit. Dort hatte man über ein paar Jahre erfolgreich das „Lebendige Adventsfenster“ gefeiert. Mir erschien das ein bisschen wagemutig in Schonach so schnell 24 Familien zu finden, die bei so etwas mitmachen würden.
Aber siehe da, gerade junge Familien mit noch kleinen Kindern waren spontan dazu bereit und da unsere und die Kinder von Kaiser/Schneider auch noch klein waren, wurden über den Turnverein, Kindergarten und Grundschule schnell 24 Fenster gefunden.
Das Organisationsduo Marlies Schneider und Martina Hör war insgesamt 13 Jahre erfolgreich tätig.
Ein paar Grundsätze sollten immer beibehalten werden:
– es wird kein Verein gegründet
– die Fenster sind alle privat
– es gibt keine Sponsoren
So, nun ging es an die Arbeit. Wie sollen die Fenster gestaltet werden?
– die Fenster sollen beleuchtet sein
– bei der Eröffnung kann man Glühwein, Kinderpunsch oder etwas Ähnliches anbieten (manchmal war es halt saukalt), außerdem wäre etwas zum Knabbern nicht schlecht und das Wichtigste:
– eine Geschichte.
So wie jeder Adventskalender mit Türchen die unterschiedlichsten Bilder enthält, so sollten auch unsere Geschichten sein. Und es kamen die kuriosesten Vorträge zusammen: rustikale und herzliche Weihnachtsgeschichten, Märchen von Elfen und Zwergen, Engelsgeschichten und „Sterntaler“, besinnliche Geschichten über die Menschen dieser Welt bis zu „Peterchens Mondfahrt“ war alles geboten.
Ja und dazu muss man natürlich Adventslieder singen. Weihnachtslieder kennt jeder ein paar, aber Adventslieder? Also machten wir uns auf die Suche. Was singt man im Kindergarten, was gibt es gerade aktuelles, gibt es schöne Kirchenlieder und wer kann ein Instrument spielen? Hausmusik machen ist ja nicht mehr so angesagt, aber viele Kinder lernen doch Flöte und viele Mütter haben das auch mal gelernt. Also habe ich mich mit Andreas Kaiser zusammengesetzt und die ersten Lieder zusammengestellt. Immer wenn die Teilnehmer keine Möglichkeit haben selber zu musizieren, sind wir bereit auszuhelfen. Mittlerweile haben wir ca. 50 Lieder und sind etwa bei der Hälfte der Fenster im Einsatz.
Im 13. Jahr (dem verflixten) hat Marlies beschlossen die Organisation in jüngere Hände zu legen. Mit Daniela Schuler und bald darauf Carmen Spath hat sie zwei tolle Nachfolgerinnen gefunden. Beide haben wieder besseren Kontakt zu jungen Familien und so können bis heute auch alle 24 Fenster besetzt werden. Aber nicht nur im Ortskern gibt es Fenster. Ganz toll finde ich immer die Fenster in den Außenbezirken: Rensberg, Rohrhardsberg, im Laubwald und Paradies, sogar im Losbachtal haben wir einen wunderschönen Abend verbracht.
So, nun haben wir das Jahr 2023 und Daniela und Carmen werden das Organisieren in jüngere Hände übergeben. Nach 10 Jahren fehlt ein bisschen der Kontakt zu jungen Familien und auch neue Ideen schaden nie. So sagen wir den beiden ganz herzlich Dankeschön und wer das nächste Orga-Team ist werden wir bald verraten.
Sicher ist, unser „Lebendiges Adventsfenster“ wird weitergehn.
Und schon ist wieder November und die Adventszeit steht vor der Tür. Mit Daniela Schuler, Lena Rheiner und Debora Hiestand haben wir ein neues Organisationsteam. Viele bewährte Teilnehmer, aber auch einige neu hinzugekommene ermöglichen es wieder alle 24 Fenster zu gestalten. So wird es auch im 24. Jahr wieder wunderschöne Adventsabende geben.
In fröhlicher Erinnerung: Franz Hör
Selbst das ZDF war mal da: